Alleingeborene Zwillinge (AZ) und künstliche Befruchtung: Was Eltern wissen sollten

Kinderwunsch und verborgene Ängste

Für Paare ist ein unerfüllter Kinderwunsch eine große Herausforderung. Bei Frauen mit der Prägung „Alleingeborener Zwilling“ (AZ) kann es unbewusst Ängste geben:

  • Die Angst, durch eine Schwangerschaft erneut mit dem Verlust im Mutterleib konfrontiert zu werden.
  • Der Körper schützt dann unbewusst, indem eine Schwangerschaft erschwert wird.

Auch Männer erleben das Thema anders: Oft verbinden sie mit einer Schwangerschaft der Partnerin die Angst, ihre Frau an die enge Bindung zum Kind zu „verlieren“.

IVF und die hohe Wahrscheinlichkeit für AZ

Bei künstlicher Befruchtung (IVF) werden meist mehrere befruchtete Eizellen eingesetzt. Dadurch kommt es sehr häufig dazu, dass Kinder als Alleingeborene Zwillinge aufwachsen.

  • Schon ab der 5. Schwangerschaftswoche spüren Embryonen die Präsenz der anderen.
  • Wenn Geschwister im Mutterleib sterben, bleibt das Erleben des Verlustes tief im System verankert.

Die Zahl der Kinder, die auf diese Weise geprägt sind, wächst – das macht es umso wichtiger, Eltern dafür zu sensibilisieren.

Typische Anzeichen bei Kindern, die Alleingeborene Zwillinge sind

Kinder, die ein Geschwister im Mutterleib verlorenes haben, zeigen häufig besondere Verhaltensweisen:

  • Schlafprobleme & Verlustangst: Angst alleine zu schlafen, starkes Bedürfnis nach Kuscheltüchern, Decken oder Stofftieren.
  • Mobbing und Ausgrenzung: Ein starkes Gefühl, „nicht dazuzugehören“.
  • ADHS-Diagnosen oder Hyperaktivität: Oft verbirgt sich dahinter das unbewältigte Trauma.
  • Essstörungen & Sprachprobleme: Sie „leben wie zwei“ oder stottern, weil Gefühle blockiert sind.
  • Risikofreude oder Rückzug: Manche suchen extreme Erlebnisse, andere ziehen sich stark zurück.
  • Legasthenie oder Dyskalkulie: Die Hirnschwerpunkte sind bei Zwillingen unterschiedlich verteilt. Sie sind als Team-Player angelegt. Fehlt ein Zwilling, kann es eine starke Einseitigkeit verursachen. 

Warum Aufklärung so wichtig ist

Kinder spüren intuitiv, dass „etwas fehlt“. Deshalb ist es heilsam, wenn Eltern offen über die Entstehungsgeschichte sprechen. Dazu gehört:

  • Ehrliche, kindgerechte Information über IVF und Geschwister im Mutterleib.
  • Systemische Begleitung, um den richtigen Platz im Familiensystem zu erkennen.
  • Anerkennen und betrauern, wenn es verstorbene Geschwister gibt.

Das nimmt Druck vom Kind, das ansonsten unbewusst die Trauer für alle trägt.

Vom Schulsystem bis ins Erwachsenenleben

Die frühen Verluste wirken sich nicht nur in der Kindheit aus.

  • In der Schule fehlt oft die Kapazität für Lernen, weil innere Prozesse dominieren.
  • Später wiederholen sich dieselben Muster: Man startet mit Begeisterung (Schule, Projekte, Business) – und bricht genau an dem Punkt ab, an dem einst der Zwilling gestorben ist.
  • Viele Erwachsene, die Alleingeborene Zwillinge sind, erleben das in Beziehungen, im Beruf oder in ihrer Selbstständigkeit.

Was Eltern tun können

  • Dem Kind seinen Platz im System geben (z. B. „Du bist das Zweite von Dreien“).
  • Verhaltensweisen verstehen, statt sie zu pathologisieren.
  • Begleitung suchen, z. B. über Aufstellungsarbeit oder therapeutische Unterstützung.
  • Offene Gespräche führen, die Trauer würdigen und dem Kind helfen, seine Gefühle einzuordnen.

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Fazit: Kraft durch Klarheit

Künstliche Befruchtung und AZ gehören heute immer mehr zusammen. Eltern können viel für ihre Kinder tun, wenn sie den unsichtbaren Anteil des Familiensystems anerkennen. Daraus erwächst nicht nur innere Ruhe für das Kind – sondern auch Stärke für das ganze Leben.

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